2010

In der Folgezeit wurde das Projekt „Operette im Zentrum“ an dem Standort Kraftwerk Mitte weiter betrieben, das immer wieder von Sparschreckgespensten gefährdet wurde. So hatte die Oberbürgermeisterin Frau Orosz mit Ihrem Finanzbürgermeister Herrn Vorjohann in der Sitzung vom 08.03.2010 weitere Streichlisten zur Einsparung von über 300 Mio. € vorgelegt, darunter nicht nur Grundschulen und Kindergärten, sondern eben auch das Projekt Kraftwerk Mitte.

Am 28.10.2010 beschloss der Stadtrat den Umbau des Kraftwerkes Mitte für eine kulturelle Nutzung. Damit war der Umzug sowohl des Theaters Junge Generation als auch der Staatsoperette auf die gegenwärtige Industriebrache am Wettiner Platz angesprochen. Allerdings konnte die Oberbürgermeisterin berechtigt, binnen einer Woche nach der Beschlussfassung noch ihr Veto einzulegen.

Das Förderforum hat daher in einem offenen Brief an die Oberbürgermeisterin vom 31.10.2010 diese aufgefordert, auf ihr Veto zu verzichten.
Außerdem richtete das Förderforum einen Preis für den Publikumsliebling in Höhe von 2.500,00 € aus, dessen erste Preisträgerin im Jahr 2011 Frau Ingeborg Schöpf für die Spielzeit 2010/2011 gekürt wurde.

2010-ALT

Ungeachtet dessen gründete sich im Juli 2010 die Interessengemeinschaft (IG) Kraftwerk Mitte zur Durchsetzung einer Ansiedlung von Staatsoperette und dem Theater Junge Generation bei gleichzeitiger Ansiedlung von Firmen der Kreativ- und Kulturwirtschaft verfolgte.

Entgegen seiner bisherigen Meinung fasste der Stadtrat im Herbst 2010 mit 36 zu 34 Stimmen den Beschluss zur Ansiedlung beider Spielstätten im ehemaligen Kraftwerk Mitte mit einer Investitionssumme von rund 100 Millionen Euro Der Dresdner Stadtrat beschloss am 20. Oktober 2010 mit hauchdünner Mehrheit von 36 zu 34 Stimmen unter Einbeziehung verbliebener denkmalgeschützter Bauten, das Areal zu einem neuen Standort für die beiden fest etablierten Häuser Staatsoperette und des Theater Junge Generation (TJG) zu entwickeln. Die Abstimmung sei mit 36:34 denkbar knapp ausgegangen – die Stadträte von CDU und FDP stimmten für den Standort Wiener Loch.

2009

Die Verschmelzung fand dann im Jahr 2009 anlässlich der Mitgliederversammlung der beteiligten Vereine am 29.04.2009 statt. Das Dresdner Operettenforum wurde durch den Förderverein der Staatsoperette Dresden aufgenommen und sein Vermögen auf den Förderverein übertragen. Im Anschluss daran fand eine weitere außerordentliche Mitgliederversammlung statt, in der der Name des Vereins in „Förderforum der Staatsoperette Dresden“ geändert wurde. Die Eintragung der Satzungsänderung erfolgte am 26.11.2009 in das Vereinsregister unter VR 4152 des Amtsgerichts Dresden.

2009

Die finanzielle Machbarkeit der Umsetzung der Operette ins Zentrum wurde immer wieder in Frage gestellt.
Da hatten sich die Mitarbeiter der Staatsoperette bereit gefunden, auf 8 % ihres Gehalts bis zum Jahre 2021 zu verzichten, wenn die Operette im Zentrum bis Jahresende 2016 verwirklicht werde, und dies im Jahre 2009 in einen Haustarifvertrag gegossen werde. Insgesamt sind es über 12 Mio €, die die Mitarbeiter des Hauses für den hiesigen Standort zusammengetragen haben; dies entspricht bei einer 12jährigen Theaterzugehörigkeit einem Jahresgehalt eines jeden einzelnen Mitarbeiters – die ebenfalls zu erwartenden Renteneinbußen nicht gerechnet. Auf diese Weise tragen die Mitarbeiter ca 26 % der Baukosten bei. Wegen dieses Gehaltsverzichts hatten sich auch die Tarifpartner, insbesondere die Gewerkschaften, für das Objekt ausgesprochen und in einem offenen Brief vom 25.03.2010 hervorgehoben, dass die beschlossenen Tarifrücklagen auch eingehalten werden müssen, da anderenfalls der Verzicht der Mitarbeiter nicht zu rechtfertigen sei.

Da bereits im September 2009 über 32% der Dresdner Bürger den Neubau der Operette als „sehr wichtig“ entsprechend einer DNN Barometer-Umfrage bezeichnet hatten, hatte das Förderforum sich bereits Gedanken über die Durchführung eines Bürgerbegehrens gemacht, um dem Standort der Operette im Zentrum weiter zu befördern.

2008-ALT

Als 2008 die Idee aufkam, anstelle des Kesselhauses im Heizkraftwerk Mitte ein neues Domizil für die Staatsoperette und ein Theater zu errichten, hielten das viele für eine unbezahlbare Vision. Im Mai 2008 ging der Dresdner Stadtrat das finanzielle Wagnis ein und beschloss den 93-Millionen-Neubau mit nur einer Stimme Mehrheit und stimmte damit für einen Umzug der Staatsoperette in das ehemalige Kraftwerk Mitte. Der Beschluss galt jedoch vorbehaltlich eines gleichzeitig beauftragten Kostenvergleichs der Standortvarianten, der dazu führte, dass ein Operettenneubau am Wiener Platz günstiger wäre.

Seit 2008 trieb die Landeshauptstadt die schrittweise Revitalisierung der denkmalgeschützten Brache des Heizkraftwerks Mitte voran. Das Herz der Planungen war dabei der Neubau der Staatsoperette Dresden und des tjg.theater junge generation auf dem Gelände.

2008

Am 03.07.2008 beschloss der Stadtrat, das Areal Kraftwerk Mittel als Standort für die Staatsoperette und das Theater Junge Generation über den Weg eines Investorenauswahlverfahrens zu entwickeln. Hierzu bewilligte der Stadtrat am 02.10.2008 ein Finanzierungskonzept und Übertragung der Planung einschließlich der Finanzierung auf einen Investor. Im Rahmen der Vorbereitung der Ausschreibung des Projekts wurde aber die Machbarkeit immer wieder in Frage gestellt. Angeblich führe die mangelnde Finanzierbarkeit zur Überprüfung weiterer kostengünstigerer Varianten. Dabei ging es auch noch um die Beibehaltung des bisherigen Standortes des Theaters der Jungen Generation und dortige Einrichtung von gemeinsamen Werkstätten von TJG und Staatsoperette. Das Förderforum mobilisierte hiergegen auch die Fraktionen von SPD und CDU.

Im Jahr 2008 nahm das Dresdner Operettenforum Kontakt zum Förderverein der Staatsoperette Dresden auf, um die beiden Vereinsaktivitäten zu bündeln. Ergebnis dieser Bemühungen war die Durchführung einer Verschmelzung der beiden Vereine. Dazu fand am 29.09.2008 eine Mitgliederversammlung statt, in der das weitere Procedere besprochen wurde.

2007

15. Juli 2007 Die Stadt das Vergabeverfahren für einen Neubau der Operette am Wiener Platz für gescheitert erklärt. Der alte Standort der Bühne im Stadtteil Leuben am Rande Dresdens wurde aber nicht in Frage gestellt.

19. Oktober 2007 Der Streit um die Zukunft der Staatsoperette Dresden ist wieder entflammt. Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) arbeite – so hieß es – mit „Hinhaltetaktik“ gegenüber den Mitarbeitern der Operette, die im Vertrauen auf die Ernsthaftigkeit der Neubaupläne im Dresdner Stadtzentrum bereits Gehaltseinbußen akzeptierten.

2004

Auf der ersten Mitgliederversammlung des neuen Jahres am 16.01.2004 begrüßte das Dresdner Operettenforum Herrn Wolfgang Schaller als neuen Intendanten, der auch zugleich Mitglied wurde. Am selben Tag fanden die Vorstandswahlen statt mit der Wahl von Herrn Schaller zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins.

2002

Zu einem solchen Gastspiel kam es vom 05. bis 11.10.2002. Die Operette fuhr nach Dänemark in die Städte Aarhus, Aalborg, Vejle und Holstengro und erhielt eine vom Förderverein getragene Unterstützung von ca. 39.000,00 € sowie Zahlungen für eine neue Lichttechnik der Bühnentechnik mit Wannenleuchten in Höhe von ca. 25.000,00 €.

Am Montag nach der Rückkehr der Staatsoperette aus Dänemark verkündete der Oberbürgermeister Roßberg auf einer Pressekonferenz am 14.10.2002 die Sparpläne der Stadt Dresden, die unter anderem die Schließung der Staatsoperette Dresden zum 01.08.2003 vorsahen, um damit 10 Mio. DM einzusparen. Dafür wollte die Stadtverwaltung Dresden die Staatsoperette aus dem Haushaltsplan der Stadt herausnehmen und aus ihr eine GmbH machen, an der die Stadt mit 20% beteiligt werde. Hauptgesellschafter sollte eine Gruppe werden, die über eine Inszenierung von Musical en suite nachdachte. Dies ließ befürchten, dass das exzellente Ensemble der Staatsoperette auseinanderbrechen und letzten Endes dem Arbeitsamt zur Last fallen würde.

Die Staatsoperette hatte zwar vorgerechnet, dass allenfalls 400.000,00 € eingespart werden könnten – auch ohne Berücksichtigung der Zahlen aus dem Gehaltsverzicht der Mitarbeiter-.

Der wahre Grund für die Schließung der Staatsoperette lag darin, dass die Landeshauptstadt Dresden gegenüber der Landesregierung und dem Regierungspräsidium ihren Sparwillen bekundet haben musste. Dafür sollte die Staatsoperette herhalten. Dabei hatte der Oberbürgermeister in seinem Wahlprogramm den Erhalt der Staatsoperette und Neubau des Hauses verkündet.

Die Entrüstung war groß und führte zu einem dringenden Brief des Dresdner Operettenforums an den Oberbürgermeister zur Erhaltung der Staatsoperette am 06.11.2002.

Die beabsichtigte Schließung der Staatsoperette rief den CDU-Fraktionsvorsitzenden Herrn Michael Grötzsch auf den Plan. Zusammen mit dem Intendanten Fritz Wendrich gründeten die beiden sowie weitere Personen einen weiteren Förderverein mit der Bezeichnung „Förderverein der Staatsoperette Dresden e.V.“ am 12.11.2002. Dieser neue Förderverein wurde am 04.12.2002 in das Vereinsregister des Amtsgerichts Dresden unter VR 4152 eingetragen. Einer der ersten neuen Amtshandlungen des Fördervereins war der Druck eines Flyers mit dem Aufruf „Operette im Zentrum“, Vorläufer des späteren Logos „Operette im Zentrum“.

In seinem Antwortschreiben vom 13.12.2002 an das Operettenforum teilte der Oberbürgermeister Roßberg mit, dass nicht nur im Kulturbereich sondern auch in allen anderen Bereichen der Stadt in den nächsten Jahren über die Schmerzgrenze hinaus gespart werden müsse. Deshalb müsse man jetzt den Mut haben, die notwendigen Einschnitte durchzustehen. Darunter verstand er offenbar auch die Schließung der Staatsoperette, über die allerdings letztlich der Stadtrat entscheiden müsse, wie nämlich der endgültige Haushalt des Jahres 2003 auszusehen habe.

Der Intendant hat mit den Fraktionen des Stadtrates gesprochen. Dabei stellte sich heraus, dass das, was der Oberbürgermeister und der Kulturbürgermeister vorhatten, keine Resonanz in den Fraktionen gefunden hatte. Die Abstimmung darüber war für den 19.12.2002 vorgesehen.

Zuvor gab es öffentliche Auftritte der Staatsoperette, bei denen insgesamt 107.000 Unterschriften gesammelt wurden. Sowohl die Berliner als auch die Kölner Philharmoniker hatten sich für die Staatsoperette eingesetzt. Das Operettenforum hat noch Einspruch gegen den Haushaltsplan beim Regierungspräsidium erhoben. Am 19.12.2002 beschloss der Stadtrat, dass die Operette nicht geschlossen werde. Der Oberbürgermeister hatte die Finanzierung des Hauses für den Haushalt 2003/2004 zugesichert sowie Vorschläge für einen neuen Standort der Staatsoperette mit einem Neubau gemacht. Damit war das Haus erst einmal gerettet.

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