10 JAHRE FÖRDERFORUM am 10. November 2012

„Es bleibt Fakt, die Operette bleibt für Dresden erhalten, weil eine Kunst- und Kulturstadt wie Dresden ohne sie undenkbar ist.“

Mit diesem Statement erinnerte der Gründungsvorsitzende Michael Grötsch an die Gründung des Fördervereins zum Erhalt der Staatsoperette vor genau 10 Jahren. Dies nahm das Förderforum der Staatsoperette Dresden zum Anlass, am 10. November 2012 sowohl mit den Mitgliedern als auch mit Mitarbeitern und Künstlern des  Ensembles das zehnjährige Bestehen zu feiern. Zum Beginn der Vorstellung „Im weißen Rössl“ gratulierte Kulturbürgermeister Dr. Ralf Lunau dem Verein zum erfolgreichem Einsatz für die Staatsoperette. Dabei gab er ein klares Bekenntnis zum Neubau ab, indem er der Hoffnung Ausdruck verlieh, in absehbarer Zeit das Publikum im Kulturkraftwerk Mitte begrüßen zu können. Im Anschluss an die Vorstellung überreichte die stellvertretende Vorsitzende Dr. Marlies Volkmer dem Solohornisten des Orchesters der Staatsoperette Dresden, Martin Brandenburger, den diesjährigen Förderpreis für Nachwuchskünstler. Der junge Musiker, dem die Überraschung ins Gesicht geschrieben stand, bedankte sich für große Ehre, die diesmal einem Künstler zu Teil wurde, der nicht auf der Bühne wirkt. Im Anschluss dankte Marlies Volkmer beim Empfang für die Mitglieder des Förderforums in der Kantine neben den Kollegen im Vorstand des Vereins vor allem auch den Mitarbeitern der Staatsoperette, die mit ihrem Tarifverzicht wesentlich dazu beitrügen, das erklärte Ziel des Förderforums, den Umzug der Staatsoperette in das Zentrum, in absehbarer Zeit Realität werden zu lassen. Intendant Wolfgang Schaller bedankte sich bei Michael Grötsch, nunmehr Wirtschafts- und Kulturbürgermeister in Mannheim, für die weitsichtige Gründung des Vereins in einer Zeit, als die Existenz der Staatsoperette auf Messers Schneide stand. Er würdigte aber auch die immensen Anstrengungen aller Freunde und Förderer der Staatsoperette für den Umzug ins Zentrum und erinnerte auch an die breite Unterstützung und Sympathie der Dresdner Bevölkerung für „ihre“ Staatsoperette.

2012

Am 4. April 2012 beschloss der Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden, einen „Wettbewerblichen Dialog“ zur Beschaffung der Spielstätten für die beiden Theater einzuleiten. Mit diesem Verfahren wollte die Stadt ein Unternehmen ermitteln, der das Vorhaben mit Fertigstellungstermin Herbst 2016 als Generalauftragnehmer umsetzt. Die Gesamtkosten des Projektes sollten sich auf rund 87 Millionen Euro belaufen. Die Frist zur Einreichung der Teilnahmeanträge im Wettbewerbsverfahren endete am 25. Mai 2012.

Die Stadt musste dann die Planung und den Neubau der Spielstätten für die Staatsoperette Dresden und das Theater Junge Generation im Kraftwerk Mitte erneut ausschreiben. Eine Prüfung der eingereichten Unterlagen durch die Stesad hatte ergeben, dass alle sechs eingegangenen Anträge formal-inhaltliche Fehler aufwiesen. Dies habe zu einem Ausschluss der Bieter bereits vor Beginn der eigentlichen Wettbewerbsphase geführt, teilte die Stadt am Montag mit.

Deshalb werde die Ausschreibung formell aufgehoben und erneut veröffentlicht. Die Frist für erneute Teilnahmeanträge wurde bis zum 11. Juli 2012 verlängert. Die STESAD führte dafür das erneute EU-weite Ausschreibungsverfahren im Rahmen eines wettbewerblichen Dialoges durch. Im Rahmen dieses Verfahrens sollte der Bieter das Konzept auswählen, das die Vorgaben am besten umsetzt. Der Auftrag werde nach dem „Maximalprinzip“ mit dem Ziel vergeben, denjenigen Bieter zu beauftragen, der zum vorgegebenen Budget von (netto) 62.070.000,00 EUR die vorgegebenen Mindestbedingungen am besten erfüllt. Gegenstand des Vergabeverfahrens war die Planung und der Bau von Theaterspielstätten für die SOD (700 Sitzplätze) und das TJG (350+125+125 Sitzplätze) nebst Außenanlagen

2011

Nach weitreichenden Vorbereitungen hatte der Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden in seiner Sitzung vom 14.11.2011 mit einer Mehrheit von 57 Ja-Stimmen gegen 8 Ablehnungen für den Bau des Kraftwerkes Mitte gestimmt. Gleichzeitig wurde die stadteigene Gesellschaft Stesad mit der Durchführung der Ausschreibung beauftragt. Der Teilnehmerwettbewerb sollte bis Ende 2012 abgeschlossen werden und die Eröffnung für die Spielzeit 2015/2016 geplant werden.

2010

In der Folgezeit wurde das Projekt „Operette im Zentrum“ an dem Standort Kraftwerk Mitte weiter betrieben, das immer wieder von Sparschreckgespensten gefährdet wurde. So hatte die Oberbürgermeisterin Frau Orosz mit Ihrem Finanzbürgermeister Herrn Vorjohann in der Sitzung vom 08.03.2010 weitere Streichlisten zur Einsparung von über 300 Mio. € vorgelegt, darunter nicht nur Grundschulen und Kindergärten, sondern eben auch das Projekt Kraftwerk Mitte.

Am 28.10.2010 beschloss der Stadtrat den Umbau des Kraftwerkes Mitte für eine kulturelle Nutzung. Damit war der Umzug sowohl des Theaters Junge Generation als auch der Staatsoperette auf die gegenwärtige Industriebrache am Wettiner Platz angesprochen. Allerdings konnte die Oberbürgermeisterin berechtigt, binnen einer Woche nach der Beschlussfassung noch ihr Veto einzulegen.

Das Förderforum hat daher in einem offenen Brief an die Oberbürgermeisterin vom 31.10.2010 diese aufgefordert, auf ihr Veto zu verzichten.
Außerdem richtete das Förderforum einen Preis für den Publikumsliebling in Höhe von 2.500,00 € aus, dessen erste Preisträgerin im Jahr 2011 Frau Ingeborg Schöpf für die Spielzeit 2010/2011 gekürt wurde.

2010-ALT

Ungeachtet dessen gründete sich im Juli 2010 die Interessengemeinschaft (IG) Kraftwerk Mitte zur Durchsetzung einer Ansiedlung von Staatsoperette und dem Theater Junge Generation bei gleichzeitiger Ansiedlung von Firmen der Kreativ- und Kulturwirtschaft verfolgte.

Entgegen seiner bisherigen Meinung fasste der Stadtrat im Herbst 2010 mit 36 zu 34 Stimmen den Beschluss zur Ansiedlung beider Spielstätten im ehemaligen Kraftwerk Mitte mit einer Investitionssumme von rund 100 Millionen Euro Der Dresdner Stadtrat beschloss am 20. Oktober 2010 mit hauchdünner Mehrheit von 36 zu 34 Stimmen unter Einbeziehung verbliebener denkmalgeschützter Bauten, das Areal zu einem neuen Standort für die beiden fest etablierten Häuser Staatsoperette und des Theater Junge Generation (TJG) zu entwickeln. Die Abstimmung sei mit 36:34 denkbar knapp ausgegangen – die Stadträte von CDU und FDP stimmten für den Standort Wiener Loch.

2009

Die Verschmelzung fand dann im Jahr 2009 anlässlich der Mitgliederversammlung der beteiligten Vereine am 29.04.2009 statt. Das Dresdner Operettenforum wurde durch den Förderverein der Staatsoperette Dresden aufgenommen und sein Vermögen auf den Förderverein übertragen. Im Anschluss daran fand eine weitere außerordentliche Mitgliederversammlung statt, in der der Name des Vereins in „Förderforum der Staatsoperette Dresden“ geändert wurde. Die Eintragung der Satzungsänderung erfolgte am 26.11.2009 in das Vereinsregister unter VR 4152 des Amtsgerichts Dresden.

2009

Die finanzielle Machbarkeit der Umsetzung der Operette ins Zentrum wurde immer wieder in Frage gestellt.
Da hatten sich die Mitarbeiter der Staatsoperette bereit gefunden, auf 8 % ihres Gehalts bis zum Jahre 2021 zu verzichten, wenn die Operette im Zentrum bis Jahresende 2016 verwirklicht werde, und dies im Jahre 2009 in einen Haustarifvertrag gegossen werde. Insgesamt sind es über 12 Mio €, die die Mitarbeiter des Hauses für den hiesigen Standort zusammengetragen haben; dies entspricht bei einer 12jährigen Theaterzugehörigkeit einem Jahresgehalt eines jeden einzelnen Mitarbeiters – die ebenfalls zu erwartenden Renteneinbußen nicht gerechnet. Auf diese Weise tragen die Mitarbeiter ca 26 % der Baukosten bei. Wegen dieses Gehaltsverzichts hatten sich auch die Tarifpartner, insbesondere die Gewerkschaften, für das Objekt ausgesprochen und in einem offenen Brief vom 25.03.2010 hervorgehoben, dass die beschlossenen Tarifrücklagen auch eingehalten werden müssen, da anderenfalls der Verzicht der Mitarbeiter nicht zu rechtfertigen sei.

Da bereits im September 2009 über 32% der Dresdner Bürger den Neubau der Operette als „sehr wichtig“ entsprechend einer DNN Barometer-Umfrage bezeichnet hatten, hatte das Förderforum sich bereits Gedanken über die Durchführung eines Bürgerbegehrens gemacht, um dem Standort der Operette im Zentrum weiter zu befördern.

2008-ALT

Als 2008 die Idee aufkam, anstelle des Kesselhauses im Heizkraftwerk Mitte ein neues Domizil für die Staatsoperette und ein Theater zu errichten, hielten das viele für eine unbezahlbare Vision. Im Mai 2008 ging der Dresdner Stadtrat das finanzielle Wagnis ein und beschloss den 93-Millionen-Neubau mit nur einer Stimme Mehrheit und stimmte damit für einen Umzug der Staatsoperette in das ehemalige Kraftwerk Mitte. Der Beschluss galt jedoch vorbehaltlich eines gleichzeitig beauftragten Kostenvergleichs der Standortvarianten, der dazu führte, dass ein Operettenneubau am Wiener Platz günstiger wäre.

Seit 2008 trieb die Landeshauptstadt die schrittweise Revitalisierung der denkmalgeschützten Brache des Heizkraftwerks Mitte voran. Das Herz der Planungen war dabei der Neubau der Staatsoperette Dresden und des tjg.theater junge generation auf dem Gelände.

2008

Am 03.07.2008 beschloss der Stadtrat, das Areal Kraftwerk Mittel als Standort für die Staatsoperette und das Theater Junge Generation über den Weg eines Investorenauswahlverfahrens zu entwickeln. Hierzu bewilligte der Stadtrat am 02.10.2008 ein Finanzierungskonzept und Übertragung der Planung einschließlich der Finanzierung auf einen Investor. Im Rahmen der Vorbereitung der Ausschreibung des Projekts wurde aber die Machbarkeit immer wieder in Frage gestellt. Angeblich führe die mangelnde Finanzierbarkeit zur Überprüfung weiterer kostengünstigerer Varianten. Dabei ging es auch noch um die Beibehaltung des bisherigen Standortes des Theaters der Jungen Generation und dortige Einrichtung von gemeinsamen Werkstätten von TJG und Staatsoperette. Das Förderforum mobilisierte hiergegen auch die Fraktionen von SPD und CDU.

Im Jahr 2008 nahm das Dresdner Operettenforum Kontakt zum Förderverein der Staatsoperette Dresden auf, um die beiden Vereinsaktivitäten zu bündeln. Ergebnis dieser Bemühungen war die Durchführung einer Verschmelzung der beiden Vereine. Dazu fand am 29.09.2008 eine Mitgliederversammlung statt, in der das weitere Procedere besprochen wurde.

2007

15. Juli 2007 Die Stadt das Vergabeverfahren für einen Neubau der Operette am Wiener Platz für gescheitert erklärt. Der alte Standort der Bühne im Stadtteil Leuben am Rande Dresdens wurde aber nicht in Frage gestellt.

19. Oktober 2007 Der Streit um die Zukunft der Staatsoperette Dresden ist wieder entflammt. Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) arbeite – so hieß es – mit „Hinhaltetaktik“ gegenüber den Mitarbeitern der Operette, die im Vertrauen auf die Ernsthaftigkeit der Neubaupläne im Dresdner Stadtzentrum bereits Gehaltseinbußen akzeptierten.

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