5. Operettenstammtisch – Die Intendantin zu Gast

Der Operetten-Stammtisch ging am 21. Februar in sein 2. Jahr und erlebte seine 5. Auflage. Gast war keine geringere als die Intendantin der Staatsoperette Kathrin Kondaurow.
Im übervollen Salon der Kulturwirtschaft berichtete sie über die Stationen ihres Lebens: Berlin, Jena/Weimar und Dresden

Sie durchlief seit ihrer jüngsten Kindheit eine intensive musikalische Ausbildung, an verschiedenen Musik(hoch)schulen und studierte Jura, Musikwissenschaft, Kulturmanagement und Französische Literaturwissenschaft in Berlin, Weimar und Jena mit Schwerpunkt auf Musiktheater und Theatermanagement. Bereits während ihres Studiums war sie in verschiedenen Bereichen des Theaters tätig: im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Staatsoper Berlin, als Regieassistentin am Theater Erfurt sowie regelmäßig in der Dramaturgie am Deutschen Nationaltheater Weimar. Im Bereich des Konzert- und Kulturmanagements kuratierte sie für die Hochschule für Musik Franz LISZT Weimar eine eigene Konzertreihe und arbeitete in der Künstleragentur weim|art.

Auch hatte sie mehrfach die künstlerische und organisatorische Leitung des Weimarer Opernballs inne. All das waren gute Voraussetzungen für ihre jetzige Tätigkeit. Mit Beginn der Spielzeit 2019/20 übernahm sie die Intendanz der Staatsoperette Dresden und hatte zu Zeiten der Pandemie sicher keinen leichten Start, hat das Haus souverän durch diese gesellschaftliche Krise gebracht. Kontrovers diskutiert wurde im Anschluss über einzelne Aufführungen und die Frage, wie in Zukunft durch erfolgreiche Musicals ein jüngeres Publikum ins Haus gelockt werden kann

Weitere Stammtische werden sich am 8. Mai und am 17. Juli anschließen.
Lutz Kuntzsch

4. Operettenstammtisch mit Mario Radicke

Am 4. Oktober 2023 war der langjährige Technische Direktor der Staatsoperette, Mario Radecke, unser Gast. Ein Kurzporträt lasen Sie im 1. Newsletter. Dr. Lutz Kuntzsch (Vorstandsmitglied im Förderforum) moderierte den lockeren Abend, mit dem das neue Gesprächsformat in der Kulturwirtschaft seine erfolgreiche Fortsetzung fand.

Unser Gast stellte sich im Dialog vor: Er ging nach einer Lehre als Elektriker 1978 an die Staatsoperette Dresden und wurde zunächst Beleuchter. Über 12 Jahre als leitender Beleuchtungsmeister war er für die Beleuchtungseinrichtungen
sämtlicher Neuinszenierungen des Hauses verantwortlich. Höhepunkte dieser künstlerisch-technischen Laufbahn waren für ihn unter anderem die deutsche Erstaufführung des Webber-Musicals „Aspects of Love“ (1997) und im Jahr 2000
die Uraufführung des Opernmusicals „Rasputin“ (Plangg/Forche) – viele der Anwesenden erinnerten sich an diese Aufführungen.

Im Jahre 2000 legte Mario Radicke seine Bühnenmeister-Prüfung ab und nahm eine neue Herausforderung an: Direktor für Technik und Ausstattung. Für Leonard Bernsteins komische Operette „Candide“ (Premiere an der Staatsoperette im Juni 2007) entwarf er das Bühnenbild. Seit 2006 besitzt Mario Radicke einen Lehrauftrag im Fachbereich Theatermaler/Theaterplastiker an der Hochschule für Bildende Künste Dresden.

Ein reichhaltiges Berufsleben, worüber der Gast berichtete, was aber noch gekrönt wurde: Er wurde zur einer sehr wichtigen Person bei der Verwirklichung des Neubaus der Staatsoperette, indem er die eingereichten Entwürfe der Bewerber beim Wettbewerb prüfte und beurteilte. Außerdem begleitete der erfahrene Theatermann die Realisierung des Umzuges, indem er täglich auf der Baustelle war und sich so der Überwachung des Neubaus mit hohem Engagement widmen konnte. …

Das zahlreich erschienene Publikum stellte viele Fragen und bedankte sich beim Gast vor allem für die Beharrlichkeit, mit der er den Umzug der Staatsoperette ins Kraftwerk vorangebracht hat.

Detlev Puchta, ebenfalls Vorstandsmitglied, wies abschließend auf die Kooperationsvereinbarung mit dem Lingnerschloss e. V. und eine Reihe neuer Veranstaltungen hin.

Der 5. Stammtisch ist für den 14. Februar 2024 mit der Intendantin Kathrin Kondaurow geplant. Weitere Termine entnehmen Sie bitte unserem Veranstaltungskalender. Lutz Kuntzsch

30 Jahre Operettenforum und 20 Jahre Förderforum der Staatsoperette Dresden

Foto: Andreas Schwarze

Vergessene Welten – nicht vergessene Aktivitäten des Förderforums

Mit einem Konzert und einem Empfang feierten die Mitglieder des Förderforums mit ihren Gästen sowie den Künstlerinnen und Künstlern der Staatsoperette am 12. November 2022 dieses Jubiläum.

Erfolgreiches bürgerschaftliches Engagement würdigen heißt auf die vergangenen Jahre zurückblicken. Dies taten vor dem Konzert die Intendantin Frau Kondaurow, indem sie die Vorsitzende des Förderforums, Frau Dr. Volkmar, interviewte:

Freundinnen und Freunde der Operette aus Hamburg und Dresden errichteten am 14. August 1992 im Rahmen der Hamburg-Dresden-Städtepartnerschaft das Dresdner Operettenforum zur Förderung der Staatsoperette in der wendebedingten neuen Kulturlandschaft. Am 12. November 2002 wurde der Förderverein der Staatsoperette gegründet, als Reaktion auf die Pläne der Stadt Dresden, zukünftig auf ein eigenständiges Operettentheater zu verzichten – seit 2009 arbeiten beide vereint als Förderforum der Staatsoperette.

Unter dem Motto „Operette im Zentrum“ gelang es dem Verein, gemeinsam mit der Intendanz und der hochengagierten Belegschaft der Operette, die Öffentlichkeit zu mobilisieren, diese Schließung zu verhindern. Dazu beigetragen hat auch das Operettenforum, insbesondere durch seine beliebten, gut besuchten Operettenbälle.  „Operette im Zentrum“ ist für unser Förderforum auch das Motto, nachdem die Staatsoperette nach langen Kämpfen 2016 ihr neues zu Hause im Zentrum bezogen hat.

„Operette im Zentrum“ heißt für unser Förderforum: Interesse an und für die Operette wecken und erhalten, die Kinder- und Jugendarbeit fördern und ebenso die finanzielle Unterstützung von Vorhaben der Operette.

Nach diesen Ausführungen und einer Gratulation zum Jubiläum ging es zu den musikalischen Leckerbissen: Sollte jemand gedacht haben, die Opern- und Operettenwelt Wiens bestens zu kennen, konnte das während dieses Konzertprogrammes überprüft werden.

Chefdirigent Johannes Pell führte das Publikum in Wort und Ton brillant in die Partituren so unbekannter Werke wie Carl Millöckers Der arme Jonathan oder Franz Lehárs Eva. Angereichert wurde dies durch Ausflüge in Wilhelm Kienzls musikalisches Schauspiel Der Evangelimann, das mit seiner titelgebenden Gestalt eine traditionsreiche Figur der Wiener Hinterhöfe aufgreift. Von Wien aus öffnet sich im 2. Teil die Rundreise in die Nachbarländer Italien und Frankreich, wo Zeitgenossen wie Ottorino Respighi, Giacomo Puccini oder Claude Debussy vor allem die instrumentale Kraft des Orchesters fordern. Begeisterung im Saal und ein Dankeschön an die Künstlerinnen und Künstler. Im Anschluss stießen die Beteiligten auf das Erlebte und Erreichte an, besprachen aber auch Zukünftiges wie die Traditionspflege und wieder einzurichtende Operettenstammtische oder Fahrten zu anderen Theatern. Damit ein besseres Miteinander der Mitglieder des Förderforums untereinander und mit der Staatsoperette befördern werden.    

Dr. Lutz Kuntzsch                            

Fotos: Josef Hintermeier

Preisträger Ehrenpreis 2022

Ehrenpreis „ELIZA“ des Förderforums der Staatsoperette Dresden e.V. für Andreas Schwarze

Mit dem Ehrenpreis „ELIZA“, in Anlehnung an die Hauptfigur des Musicals „ My Fair Lady“ , gestaltet von Frank Hruschka, würdigte das Förderforum der Staatsoperette Dresden e.V. die Verdienste von Andreas Schwarze für die Dresdner Theaterlandschaft.
Der Autor des Buches „Metropole des Vergnügens“ zur Geschichte der Dresdner Operettentheater ab 1844, erhielt den Preis vergangenen Freitag im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung aus den Händen von Dr. Marlies Volkmer.

Die frisch gekürte neue Vorsitzende des Förderforums würdigte in ihrer Laudatio für Andreas Schwarze seine langjährige Verbundenheit für die Staatsoperette Dresden als Autor, Dramaturg, Regisseur und Moderator. Durch den Aufbau seines „ Digitalen Archivs der musikalischen Volkstheater in Dresden“ (theaterarchiv-dresden.de) bewahre er die Zeugnisse der Vergangenheit und mache sie der Öffentlichkeit zugänglich, so Marlies Volkmer.

Bisher wurde der Preis ELIZA erst einmal vergeben. Helma Orosz erhielt ihn vor fünf Jahren für Ihr Engagement als Oberbürgermeisterin für ihren Einsatz um den Erhalt und den Neubau der Staatsoperette.

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