Gelungener Start mit dem 1. Operettenstammtisch

Am 8. März 2023, nicht zufällig am Internationalen Frauentag, startete ein neues vom Förderforum organisiertes Format. Ein lauschiger Ort mit wunderbarer Atmosphäre stand mit dem „Salon“ in der „Kulturwirtschaft“ im Kulturkraftwerk Mitte zur Verfügung, allerdings nur mit einer recht geringen Platzkapazität von max. 25 Plätzen. Mit 30 Personen, unter ihnen auch einige Künstler der Staatsoperette,  war der Raum deshalb mehr als gut gefüllt.

Als Gäste waren Regina Menzel, erfolgreiche Solistin an der Staatsoperette Dresden von 1978 bis 1989, und das Ehrenmitglied der Staatsoperette Eberhard Ahner (90), 45 Jahre Malsaalvorstand, Tierplastiker, Bühnen- und Kostümbildner geladen. Andreas Schwarze als Regisseur, Autor und Theaterhistoriker hat den Stammtisch mit großem Einsatz inhaltlich vorbereitet und moderierte die Veranstaltung in seiner unnachahmlichen charmanten Art, unterstützt von Dr. Lutz Kuntzsch (Vorstandsmitglied im Förderforum).

Detlev Puchta, ebenfalls Vorstandsmitglied und engagierter Organisator des Stammtischs vor Ort, drückte in der Begrüßung seine Freude darüber aus, dass unsere Mitglieder ein ausgesprochen starkes Interesse an diesem neuen Format zeigten. Die Idee dazu entsprach dem Wunsch vieler Mitglieder, sich im Förderforum näher zu kommen und damit die Bindung zum Förderforum und zur Staatsoperette zu festigen.


Im 1. Operettenstammtisch wurde in einer lockeren Atmosphäre Leubener Operettengeschichte über einige Jahrzehnte erlebbar gemacht. Den Rahmen und die Grundlage dazu bildete eine durch Andreas Schwarze hervorragend erstellte Präsentation und ein sehr gut gestalteter Flyer zum Leben unserer beiden Gäste „auf und hinter der Bühne“.

So entspann sich ein Dialog zwischen den Moderatoren und den beiden Gästen, die sich die Bälle gegenseitig zuwarfen. Unterstützt wurde das Gespräch durch Bühnenbildentwürfe, Originalmasken u.a. Gemeinsame Erinnerungen a la „An die Aufführung kann ich mich noch gut erinnern“ bestimmten den Abend genauso wie Theaterschnurren und vergnügliche Geschichten um den Theaterbetrieb.

So verriet uns Herr Ahner , dass im Bühnenbild der legendären Inszenierung „My Fair Lady“ in den Büchern, die die Regalwand zierten, Bezüge und Spitzen über Jahre versteckt waren und dort auch über Jahre blieben. Die Beschaffung von wichtigen Materialien für die Gestaltung von Bühnenbildern in der an Material armen, kleinen DDR konnte nur durch ein trickreiches Agieren von pfiffigen Mitarbeitern realisiert werden. Regina Menzel wurde z.B. als „Die Neue“ im Ensemble sehr freundlich aufgenommen. Ihre Geschichten und Erfahrungen mit stadtbekannten Künstlern wie Walter Niklaus und Reinhold Stövesand würden einen weiteren Operettenstammtisch füllen.

Für beide Gäste war es ein sichtliches Vergnügen, noch einmal im „kleinen, aber bedeutsamen Rampenlicht“ zu stehen und hier agieren zu können – Chapeau vor ihren Lebensleistungen.

Das Publikum dieses gelungenen Abends ging beschwingt und „umfassend informiert“ nach Hause – die Frauen mit einer Rose anlässlich des Internationalen Frauentages. Die Freude und die Neugier auf den nächsten Stammtisch am 17. Mai 2023 war Grundtenor der lockeren Gespräche zwischen den Mitgliedern.

Lutz Kuntzsch

30 Jahre Operettenforum und 20 Jahre Förderforum der Staatsoperette Dresden

Foto: Andreas Schwarze

Vergessene Welten – nicht vergessene Aktivitäten des Förderforums

Mit einem Konzert und einem Empfang feierten die Mitglieder des Förderforums mit ihren Gästen sowie den Künstlerinnen und Künstlern der Staatsoperette am 12. November 2022 dieses Jubiläum.

Erfolgreiches bürgerschaftliches Engagement würdigen heißt auf die vergangenen Jahre zurückblicken. Dies taten vor dem Konzert die Intendantin Frau Kondaurow, indem sie die Vorsitzende des Förderforums, Frau Dr. Volkmar, interviewte:

Freundinnen und Freunde der Operette aus Hamburg und Dresden errichteten am 14. August 1992 im Rahmen der Hamburg-Dresden-Städtepartnerschaft das Dresdner Operettenforum zur Förderung der Staatsoperette in der wendebedingten neuen Kulturlandschaft. Am 12. November 2002 wurde der Förderverein der Staatsoperette gegründet, als Reaktion auf die Pläne der Stadt Dresden, zukünftig auf ein eigenständiges Operettentheater zu verzichten – seit 2009 arbeiten beide vereint als Förderforum der Staatsoperette.

Unter dem Motto „Operette im Zentrum“ gelang es dem Verein, gemeinsam mit der Intendanz und der hochengagierten Belegschaft der Operette, die Öffentlichkeit zu mobilisieren, diese Schließung zu verhindern. Dazu beigetragen hat auch das Operettenforum, insbesondere durch seine beliebten, gut besuchten Operettenbälle.  „Operette im Zentrum“ ist für unser Förderforum auch das Motto, nachdem die Staatsoperette nach langen Kämpfen 2016 ihr neues zu Hause im Zentrum bezogen hat.

„Operette im Zentrum“ heißt für unser Förderforum: Interesse an und für die Operette wecken und erhalten, die Kinder- und Jugendarbeit fördern und ebenso die finanzielle Unterstützung von Vorhaben der Operette.

Nach diesen Ausführungen und einer Gratulation zum Jubiläum ging es zu den musikalischen Leckerbissen: Sollte jemand gedacht haben, die Opern- und Operettenwelt Wiens bestens zu kennen, konnte das während dieses Konzertprogrammes überprüft werden.

Chefdirigent Johannes Pell führte das Publikum in Wort und Ton brillant in die Partituren so unbekannter Werke wie Carl Millöckers Der arme Jonathan oder Franz Lehárs Eva. Angereichert wurde dies durch Ausflüge in Wilhelm Kienzls musikalisches Schauspiel Der Evangelimann, das mit seiner titelgebenden Gestalt eine traditionsreiche Figur der Wiener Hinterhöfe aufgreift. Von Wien aus öffnet sich im 2. Teil die Rundreise in die Nachbarländer Italien und Frankreich, wo Zeitgenossen wie Ottorino Respighi, Giacomo Puccini oder Claude Debussy vor allem die instrumentale Kraft des Orchesters fordern. Begeisterung im Saal und ein Dankeschön an die Künstlerinnen und Künstler. Im Anschluss stießen die Beteiligten auf das Erlebte und Erreichte an, besprachen aber auch Zukünftiges wie die Traditionspflege und wieder einzurichtende Operettenstammtische oder Fahrten zu anderen Theatern. Damit ein besseres Miteinander der Mitglieder des Förderforums untereinander und mit der Staatsoperette befördern werden.    

Dr. Lutz Kuntzsch                            

Fotos: Josef Hintermeier

Preisträger Ehrenpreis 2022

Ehrenpreis „ELIZA“ des Förderforums der Staatsoperette Dresden e.V. für Andreas Schwarze

Mit dem Ehrenpreis „ELIZA“, in Anlehnung an die Hauptfigur des Musicals „ My Fair Lady“ , gestaltet von Frank Hruschka, würdigte das Förderforum der Staatsoperette Dresden e.V. die Verdienste von Andreas Schwarze für die Dresdner Theaterlandschaft.
Der Autor des Buches „Metropole des Vergnügens“ zur Geschichte der Dresdner Operettentheater ab 1844, erhielt den Preis vergangenen Freitag im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung aus den Händen von Dr. Marlies Volkmer.

Die frisch gekürte neue Vorsitzende des Förderforums würdigte in ihrer Laudatio für Andreas Schwarze seine langjährige Verbundenheit für die Staatsoperette Dresden als Autor, Dramaturg, Regisseur und Moderator. Durch den Aufbau seines „ Digitalen Archivs der musikalischen Volkstheater in Dresden“ (theaterarchiv-dresden.de) bewahre er die Zeugnisse der Vergangenheit und mache sie der Öffentlichkeit zugänglich, so Marlies Volkmer.

Bisher wurde der Preis ELIZA erst einmal vergeben. Helma Orosz erhielt ihn vor fünf Jahren für Ihr Engagement als Oberbürgermeisterin für ihren Einsatz um den Erhalt und den Neubau der Staatsoperette.

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