9. Operettenstammtisch

„Das Leben in Leuben – Erinnerungen von Beteiligten“

Als 1946 das erste Theater in Dresden nach dem verheerenden Bombenangriff vom 13. Februar 1945 in der eher dörflichen Gegend in Leuben im ehemaligen Feenpalast, einem Tanzsaal, das „Apollo Theater“ eröffnet wurde, sollte es nur ein kurzzeitiges Provisorium sein. Es wurde den damaligen Mitarbeitern und Künstlern zugesagt, dass möglichst zeitnah ein Umzug in das vom Krieg zerstörte Zentrum der Stadt Dresden erfolgen wird. Das Provisorium bestand 70 Jahre…
Die Zeit in Leuben war in diesen 70 Jahren eine turbulente und künstlerisch sehr bereichernde und wertvolle Zeit. Die Organisatoren des Operettenstammtisches haben sich auf die Fahnen geschrieben, nicht nur Mitarbeiter und Künstler der „Neuen Staatsoperette“ im Kulturkraftwerk Mitte zu Wort kommen zu lassen, sondern dass auch den vielen ehemaligen brillanten Künstlern und Mitarbeitern eine Plattform im Heute geboten wird, gehörten sie doch zum Aushängeschild der Marke „Operette“ in Dresden. So wundert es nicht, dass unserer Einladung wiederum viele operettenaffine Mitglieder des Förderforums gefolgt sind.

„Und alle, alle kamen…“

Unter dem Motto „Damals war´s – eine Zeitreise in die Hochzeit von Operette und Musical in Leuben“ waren eingeladen: Maja-Rosewith Riemer (Schauspielerin und Sängerin), Adelheid Brandstetter (Sängerin, gebürtige Österreicherin), Peter Schlapa (Tausendsassa, Sänger, Abendspielleiter u.a.), Elke Schlapa (20 Jahre Tänzerin im Ballett der Staatsoperette) und Alois Brandstetter (immer mal wieder als Gast in der Operette).

In gewohnt lockerer Atmosphäre wurden diese „Urgesteine“ im Leben der Staatsoperette, die über viele Jahre fast schon zum „Inventar“ der Operette in Leuben zu zählen waren, durch Lutz Kuntzsch interviewt. Die kleinen Geschichten und Anekdoten aus dem Künstlerleben prasselten wie ein Feuerwerk auf die Zuhörer ein, denn die Gäste erzählten mit so viel Humor, Temperament und Begeisterung, dass sehr viel gelacht und sich an diese tolle Zeit in Leuben erinnert werden konnte. Viele Operetten, aber auch Musicals wie „Evita“, „Show Boat“, „Cabaret“, „Sweet Charity“ und die unvergessene Zeit mit über 400 Aufführungen von „My fair Lady“ weckten die Geister der Erinnerung.
Auch wenn der „Salon der Kulturwirtschaft“ etwas eng für die vielen Besucher unseres Stammtisches erscheint, so ist hier Gemütlichkeit und Nähe zueinander für Gespräche untereinander und die Möglichkeit, „Künstler zum Anfassen“ zu erleben, nicht zu ersetzen.

Fazit des Stammpublikums: Wir freuen uns schon auf den 10. Operettenstammtisch am 7. Mai 2025. Unser Dank geht nochmals an unsere Gäste aus der unvergessenen Zeit in der Staatsoperette in Leuben.

Klaus-Detlev Puchta
Mitgliederbetreuung

Verabschiedung Prof. Werner Patzelt aus dem Vorstand

Er kam wie gewohnt in seiner burschikosen, jungenhaften Art zur Vorstandssitzung am 11.11.2024 um 11 Uhr. Das Datum hätte nicht besser gewählt werden können …


Prof. Patzelt, der von 2012 bis 2022 den Takt im Vorstand des Förderforums der Staatsoperette als Vorsitzender angegeben hatte, wurde in gebührender Weise von seiner Funktion als Vorsitzender „entlastet“. Er hat den Vorsitz schweren Herzens abgegeben, aber sein beruflicher Lebensmittelpunkt liegt nicht mehr in Dresden, sondern in Brüssel. Und wie konnten wir ihn am besten verabschieden als mit einem symbolischen Taktstock, mit dem er zukünftig an anderer Stelle den Takt angeben wird.

Marlies Volkmer und Detlev Puchta fanden bei der Übergabe des Taktstockes die richtigen Worte, um Prof. Patzelt für seine 10-jährige Tätigkeit im Förderforum zu danken und ihm für die Zukunft alles erdenklich Gute zu wünschen. Er bleibt selbstverständlich dem Förderforum erhalten. Als Pendler zwischen Brüssel und Dresden werden wir ihn immer wieder in der Staatsoperette bei der einen oder anderen Veranstaltung antreffen.

8. Operettenstammtisch

Der seit 2023 einmal im Quartal stattfindende Operettenstammtisch im Salon der Kulturwirtschaft hat sich zu einem beliebten Format entwickelt. Die Nachfrage nach einem der begehrten Plätze ist groß, so dass wir kurz nach Erscheinen der Einladung bereits kaum noch freie Plätze haben.

Zum 8. Operettenstammtisch am 6. November 2024 war es nicht anders. Wir haben wir uns einen Künstler und Meister seines Faches eingeladen, den man zwar auf der Bühne nicht sieht, umso mehr aber seine Kreativität, die sich in fantastischen Choreographien widerspiegelt:
Radek Stopka, seit 2011 Ballettdirektor an der Staatsoperette Dresden, charmant, schlagfertig, geistreich, humorvoll und ein Genie, der die Tänzerinnen und Tänzer mit unterschiedlichsten Tanzstilen von klassischem Tanz, Hip-Hop, Stepp- oder Moderner Tanz bis zur Akrobatik über die Bühne wirbeln lässt. In lockerer Atmosphäre erzählte er über seinen Weg zum Tanz, den er bereits als Kind eingeschlagen hat. Seine Familie aus Pilsen hat ihn dabei nach besten Kräften unterstützt, so dass er seit Ende seiner Tanzausbildung in Prag über viele Stationen in der Staatsoperette Dresden gelandet ist.
Als Choreograph realisierte er hier zahlreiche Produktionen wie Die Csárdásfürstin, Die lustige Witwe, My Fair Lady, die Revue HIER und JETZT und HIMMELBLAU. Zuletzt entstanden seine vielbeachteten Inszenierungen der Tango-Operita María de Buenos Aires und die Tanz-Performance Backstage – aus dem Alltag eines Tänzers. Aktuell können Sie das vom Publikum begeistert gefeierte Tanzmärchen „Alice im Wunderland“ erleben. Zum Sommernachtsball 2024 wurde er vom Förderforum mit dem Preis „Hinter den Kulissen“ ausgezeichnet. Dresden ist zur Heimat geworden. Er sagt selbst über sich: “Ich bin ein Prager Dresdner!“


Damit er unseren Mitgliedern nicht schutzlos ausgeliefert ist, hatte er zur Unterstützung die Tänzerin Nina Kemptner als Überraschungsgast mitgebracht, die in vielen Inszenierungen, außer als Tänzerin, auch ihr Können als Akrobatin am Tuch, auf dem Ball, am Seil in schwindelnder Höhe einem begeisterten Publikum präsentiert.

Auch sie begann schon als Kind sich für Akrobatik, Tanz, Sport und Musik zu interessieren, so dass sie bereits mit 8 Jahren den Weg zur Ballettschule fand. Geboren in Wien, aufgewachsen in Bad Ischl, führte sie ihr beruflicher Werdegang in viele Länder der Welt. Tanz und Akrobatik sind ihre Leidenschaften, aber mit ihren vielfältigen Berufsabschlüssen ist ihr vor der Zukunft als Tänzerin nicht bange.

Ihre Begeisterung für ihren Beruf, für das gesamte Ensemble der Staatsoperette, das zur Heimat geworden ist, steckte an. Die Zeit reichte kaum aus, um die vielen Fragen beantwortet zu bekommen. „Clivia“ rief Nina auf die Bühne und Radek wurde von seinem Ballettensemble gebraucht.
So ging wieder ein sehr persönlicher und informativer Operettenstammtisch zu Ende, der uns weitere „Künstler zum Anfassen“ beschert hat.

Lassen Sie sich vom 9. Operettenstammtisch am 5. Februar 2025 überraschen. Das gesamte Team der Staatsoperette ist für Überraschungen immer gut.

Preisträger Ehrenpreis 2024

Gero Wendorff – Solist

Gero Wendorff ist seit der Spielzeit 2019/20 als Sänger an der Staatsoperette engagiert. Seither spielte der Tenor vielfältige Rollen auf der Bühne und trat in einigen digitalen Formaten eindrucksvoll in Erscheinung.
Das Spektrum reicht hier von „Nachgefragt“ mit ihm als liebenswerten Freddy in My fair Lady, „Reingehört“ mit seinem geistreichen Lied- und Text-Programm „To sing, to love! To love to sing!“ bis hin zu digitalen Führungen durch das Haus – besonders auch, um charmant jüngere Menschen und alle außerhalb des Stammpublikums anzuziehen.

In Köln geboren, schloss er sein Musicalstudium 2012 an der Theaterakademie August Everding in München mit Auszeichnung ab. Er debütierte an der Staatsoper Hannover in Kiss me, Kate!.
Künstlerische Stationen führten ihn an das Landestheater Detmold, das Landestheater Eisenach, an das Theater St. Gallen, nach Wuppertal, Erfurt, Bielefeld, Coburg und anderswohin.
In unsere Region kam er als Zorro im gleichnamigen Stück und als Fabrizio in Das Licht auf der Piazza an die Landesbühnen Sachsen in Radebeul.
An der Staatsoperette ist er mit variantenreichen Rollen in Erinnerung geblieben: Viele Prinzen, Liebhaber, Helden und ein Wolf – oft starke Personen, die im Stück eine Wandlung durchgemacht haben; Stücke wie Cinderella, Der Mann mit dem Lachen, Pippin, Sweeney Todd, Märchen im Grandhotel, Grimm und andere.
Wir ehren ihn heute für ein umfangreiches Wirken an der Staatsoperette – künstlerisch hochwertig singend, sprechend, tanzend. Das zeichnet ihn als Künstler aus.

Preisträger Hinter den Kulissen 2024

Radek Stopka – Ballett-Direktor

Am 30. August 2024 verlieh das Förderforum während des Operettenballs den Preis „Hinter den Kulissen“ 2024 an Radek Stopka.

Radek Stopka ist seit 2009 als Ballettassistent und seit 2011 als Ballettdirektor an der Staatsoperette tätig. Als Choreograph realisierte er hier zahlreiche Produktionen, etwa Die Csárdásfürstin, Die lustige Witwe, My Fair Lady sowie die Revue HIER und JETZT und HIMMELBLAU.
Er trainiert täglich Tänzerinnen und Tänzer aus 8 Nationen in nahezu allen Tanzstilen.
Er begann seine Karriere als Tänzer am Nationaltheater Prag und in den Barrandov-Fernsehstudios, bevor ihn ein Engagement an die Städtischen Bühnen Regensburg führte. Verschiedene Assistenzen und Gastverträge als Choreograph folgten, u. a. am Staatstheater Cottbus, Theater Freiberg und an der Oper Halle.
An der Staatsoperette entstanden seine vielbeachteten Inszenierungen der Tango-Operita María de Buenos Aires und die Tanz-Performance Backstage – aus dem Alltag eines Tänzers.
In besonderer Erinnerung ist sein fantasievolles Tanzmärchen Alice im Wunderland als geniale Show für die ganze Familie. Seine choreografische Kreativität von Radek scheint unerschöpflich. Er ist ein echter tschechischer Dresdner.
Das Förderforum verleiht Radek Stopka den Preis „Hinter den Kulissen“.

Scroll to top