Das bisherige Spendengeld wurde folgendermaßen verwendet:
Stuhlspender finanzieren mit variabler Akustik erstes Großprojekt für die Staatsoperette
Die neue Operette verfügt von seiner Architektur her über optimale akustische Bedingungen für die Genres Operette und Spieloper, nicht aber für Musicals, wo Stimmen und Instrumente genrebedingt mikrofoniert und verstärkt werden und das fertig gemischte Klangbild über Lautsprecher übertragen wird. Mit den Spendengeldern konnte eine variable Akustik angeschafft werden, die über nur wenige Häuser verfügen. Diese technische Vorrichtung erlaubt es, mikrofonverstärkte Musicalaufführungen mit ebenso guter Akustik erleben zu können wie klassische ohne moderne akustische Mittel aufgeführte Konzerte, Opern und Operetten.
An der Decke können die Zuschauer neben den Beleuchtungsbrücken die beiden Elemente der neuen variablen Akustik entdecken, die das Förderforum als erstes großes Projekt aus den bisherigen Stuhlspenden finanziert hat. Während bei Musical-Aufführungen die fahrbaren schwarzen Schallsegel aus schallschluckenden Textilien unter der Decke vor allem den Nachhall der hohen Töne „schlucken“ soll, absorbieren aufblasbare Schläuche – vom Volksmund schnell „Akustik-Würste“ genannt – in Form Dutzender nebeneinander angeordneter Kissen die tiefen Töne. Damit wird für elektronisch verstärkte Musical-Aufführungen die für Operetten-Aufführungen wichtige Nachhall-Zeit so weit reduziert, dass der Zuschauer ein ungestörtes Hörerlebnis hat. Diese kleinen Wunderwerke sorgen also künftig für einen perfekten Klang bei Musical-Aufführungen. Wenn diese variable Akustik nicht benötigt wird, wird sie einfach weggefahren, um die natürliche Akustik wieder herzustellen.
Startschuss für mehr Internationalität der Operette:
Mit der Vorstellung »Die lustige Witwe«, kam am 3.Oktober 2017 erstmals die Übertitelanlage in der Staatsoperette Dresden zum Einsatz. Die Gesangstexte können auf Deutsch und auf Englisch mitgelesen werden, die gesprochenen Texte werden als Handlungs-Kurzbeschreibung ins Englische übersetzt. So kann auch fremdsprachiges Publikum am Situations- und Wortwitz teilhaben und die Aufführungen in Gänze genießen. Die Anlage wird vorerst nur bei ausgewählten Inszenierungen genutzt.
Mit dem Einsatz der englischen Übertitel möchte die Staatsoperette das Haus noch weiter für in Dresden lebende und arbeitende Ausländer, für Geflüchtete und – natürlich für das touristische Publikum öffnen. Deshalb wird mit diesem Service gezielt auch auf dem britischen und amerikanischen Markt geworben. Die Übertitelanlage wurde vom Förderforum der Staatsoperette Dresden mit ca. 26.000 EURO mitfinanziert. Das Geld stammt aus der Aktion »Ihr Name auf einem Stuhl« Nachdem das Förderforum 2016 bereits die Finanzierung der variablen Akustik im Zuschauersaal übernommen hat, ist die Übertitelanlage nun der zweite wichtige Beitrag für vollendeten Genuss des Operetten-Publikums.
Mitarbeiter der Staatsoperette legten selbst den Grundstein für Ihre neue Spielstätte
Dem Förderforum war es ein großes Anliegen, den finanziellen Beitrag der Mitarbeiter der Staatsoperette für ihre neue Spielstätte dauerhaft in Erinnerung zu halten und unübersehbar zu würdigen. Ein 21 Meter langer Schriftzug dokumentiert im Hochparkett – zwischen den Eingangstüren zum Theatersaal –nachdrücklich dieses einzigartige Engagement des Ensembles der Staatsoperette. Der Text der Banderole über den Eingangstüren lautet:
Die Staatsoperette selbst hat mit einem erheblichen Gehaltsverzicht entscheidend zum Gelingen des Neubaus beigetragen. Möglich geworden ist die sensationelle Kulturinvestition der Stadt Dresden damit auch durch das selbstlose bürgerschaftliche Engagement der Mitarbeiter der Staatsoperette, die von 2009 bis 2021 in einzigartiger Weise auf 8 Prozent ihres Gehalts verzichtet haben. und so einen Beitrag von über 12 Mio Euro leisteten und damit mit rund einem Viertel zur Investition für ihren Neubau und damit zu ihrer künftigen Arbeitsstätte beigesteuert haben. Allein die Tatsache, dass Dresden ein neues Theater gebaut hat, ist eine Sensation, die noch überstrahlt wird davon, dass die Theaterleute auf diese Weise zu einem guten Teil Bauherrn des Projekts geworden sind. Laut Professor Patzelt geschehe so etwas nicht alle Tage – und wohl auch nicht in jedem Jahrzehnt, dass mit dieser für einen staatlichen Kulturbetrieb wohl einmaligen Aktion hätten die Mitarbeiter erheblich dazu beigetragen haben, den Umzug der Operette ins Zentrum politisch durch- und umzusetzen.
Variable Foyer-Beleuchtung
Zukünftige Projekte
Es besteht auch weiterhin Bedarf an modernen Ausstattungselementen. um sowohl dem heimischen Publikum wie auch den zahlreichen Gästen der Landeshauptstadt einen Kunstgenuss auf höchstem Niveau bieten zu können. Um sich unter bestmöglichen Bedingungen an unterhaltendem Musiktheater erfreuen zu können, sind alle Freunde und Operettenliebhaber als aktives Förderforums-Mitglied oder als Stuhlspender aufgerufen ihren Beitrag dazu zu leisten, dass dem einzigen Operettenhaus Deutschlands weiterhin alle technischen und künstlerischen Entwicklungen offen stehen.